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Begründung der OWA-Jury
Warum 2014 zwei OWA-Gewinner ausgewählt wurden


Die Jury zeigte sich sehr beeindruckt vom hohen Niveau der Nominierungen und den bemerkenswerten Errungenschaften aller sechs Finalisten. Noch nie war es so schwer den OWA in Gold zu vergeben wie in diesem Jahr. Mit drei Nominierungen in der Endauswahl beschloss die Jury, dass 2014 erstmals und ausnahmsweise zwei OWA Gold- Gewinner gekürt werden. Diese teilten sich das Preisgeld und erhielten je eine eigene „Lady-OWA-Statue“. Mit diesem Beschluss hat sich die Jury nicht vor einer endgültigen Entscheidung „gedrückt“. Jeder der beiden OWA-Gold-Gewinner verkörpert auf seine eigene Art ein Leuchtturm-Projekt mit sehr großen Erfolgen. Beide Preisträger ähneln sich hinsichtlich ihrer Ausrichtung und Ziele und beide sind Vorbilder für ein neues Wirtschaftsparadigma. Deshalb entschied sich die OWA-Jury für die koreanische Vereinigung Hansalim und das Timbaktu-Kollektiv aus Indien als diesjährige OWA-Gold-Gewinner – eine natürliche Wahl.

Mit größter Freude zeichnete die OWA-Jury 2014 erstmals ein Paar sowie eine nationale Bewegung als OWA-Gewinner aus. Die Jury setzte damit ein klares Zeichen, dass es auf das „WIR“ ankommt, wenn wir die Welt verbessern möchten. Das Timbaktu-Kollektiv in einem sogenannten Entwicklungsland der südlichen Hemisphäre und Hansalim in einem sogenannten entwickelten Land der nördlichen Hemisphäre zeigen beide auf ihre ganz eigene Art, welch unglaublichen Nutzen der ökologische Landbau für Mensch und Umwelt mit sich bringt. Außerdem beweisen die beiden Initiativen, dass es möglich ist, in jedem geografischen, sozialen, kulturellen und politischen Umfeld Wirtschaftsweisen zu etablieren, die gut für das Gemeinwohl und somit für alle Menschen sind. 
 

Die Vereinigung Hansalim


Die Vereinigung Hansalim gehört wahrscheinlich zu den beeindruckendsten und erfolgreichsten Bio-Projekten überhaupt. Hansalim ist jedoch mehr eine Bewegung als ein Projekt. Von einer kleinen, bescheidenen Initiative hat sich Hansalim zum größten Projekt der Solidarischen Landwirtschaft weltweit entwickelt. Die OWA-Jury war sehr beeindruckt von der Tatsache, dass Hansalim seine radikalen Wurzeln im besten Sinne des Wortes pflegt und “kultiviert”. Gleichzeitig schafft es auch, seine fundamentalen Werte als großer Verband zu bewahren. Die Vereinigung beweist, dass man auf Grundlage des ökologischen Landbaus ein äußerst erfolgreiches Unternehmen entwickeln kann.  Dabei werden viele Menschen mobilisiert und politisch engagiert ... für eine Welt ohne Atomkraft, für eine Landwirtschaft ohne Gentechnik und für eine neue, nachhaltige Agrarpolitik.

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Das Timbaktu-Kollektiv


Das Timbaktu-Kollektiv beeindruckte die Jury durch den enormen, nutzenbringenden Einfluss, den das Kollektiv entwickelt hat. Hinsichtlich der Bewältigung dringlicher gesellschaftlicher Probleme wie Hunger, Unterernährung, Armut, Ausbeutung von Frauen und Kindern und der Nichteinhaltung von Arbeitnehmerrechten. Obwohl das Kollektiv in all diesen Bereichen große Erfolge vorweist, gratuliert die Jury insbesondere zu den Fortschritten im Bereich Frauenrechte und -emanzipation.  Diese haben dazu geführt, dass Frauen heute Zukunftsperspektiven haben. Ebenso erfreut war die Jury über die Naturschutzaktivitäten des Timbaktu-Kollektivs. Mary Vattamattam und Bablu Ganguly setzen ihre Visionen auf bewundernswerte Weise um und zeigen, was Menschen erreichen können, wenn „Worte zu Taten“ werden. Sie sind somit ein lebendes Beispiel für den weisen Ratschlag von Mahatma Gandhi, der einst sagte: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt”.

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