Die Welt, in der sich OWA-Preisträger Hans Rudolf Herren wohlfühlt, ist so
komplex und ganzheitlich wie die Natur. Er ist Wissenschaftler und Landwirt, Entdecker und Lernender. Er berät Regierungen und
gestaltet Politik und sorgt sich um das Schicksal einzelner Menschen in den Dörfern Ostafrikas. Er ist
geduldig und aufbrausend, Schweizer von Geburt und eingebürgerter Afrikaner. Die Leistungen und Errungenschaften von Hans Herren beruhen auf der Überzeugung, dass
eine Welt ohne Hunger Realität werden kann, wenn innovative Wissenschaft im Einklang mit natürlichen Ökosystemen betrieben wird.
Seine berufliche Laufbahn begann mit einem Abschluss an der ETH in Zürich, wo er Agrarwissenschaften studierte. Seine Berufswahl führte ihn danach nach Nigeria. Dort wurde er mit einer
Hungerkrise konfrontiert, die 200 Millionen Menschen betraf, weil deren Hauptnahrungsquelle Maniok durch die Maniok-Schmierlaus drohte, verwüstet zu werden. In seiner Funktion als Direktor des Programms zur biologischen Schädlingsbekämpfung am Internationalen Institut für tropische Landwirtschaft (IITA) schmiedete er eine internationale Koalition zur Erforschung wirksamer, ökologischer Methoden zur Bekämpfung der Schmierlaus
ohne den Einsatz von Pestiziden. In Anerkennung seiner großartigen Erfolge weltweit,
erhielt er den World Food Prize. Während seiner Anstellung als Generaldirektor am Internationalen Zentrum für Insektenphysiologie und Ökologie icipe in Kenia,
entwickelte sich die Agro-Ökosystem-Vision des Hans Herren hin zu einem vierdimensionalen Paradigma der menschlichen, tierischen, pflanzlichen und ökologischen Gesundheit.